Mühle während der Restaurierung. Rohbau fertig gestellt. Auffällig die Fassade, die wie die alte wirkt: Originale Putzreste, frühere und neue Ausbesserungen sind sichtbar. Warum diese ungeschönte Fassade? Restaurierung bedeutet Wiederherstellen des alten Zustands; ob das der ursprüngliche Neuzustand zweite Hälfte des 17.Jahrhunderts oder der Zustand bei Kauf im Jahr 1976 sein sollte, ist Entscheidungssache. Ich habe mich für den jüngeren Zustand von 1976 mit den interessanten geschichtlichen Spuren und ihren ästhetischen Unvollkommenheiten entschieden. In der mittleren Ebene der Eingang zum Wohngeschoss, links davon das Küchenfenster, rechts davon das Fenster zum Durchgangsbereich und Essplatz, ganz rechts Fenster zu einem der zwei Schlafzimmer. Die Fenstereinfassungen aus rötlichem Verona-Marmor mussten rekonstruiert werden. Auffällig das formal belassene Fenster links im Dachgeschoss. Es hat eine rekonstruierte Marmoreinfassung. Die anderen Öffnungen auf dieser Ebene hatten keine. Der Unterschied erklärt sich daraus, dass links noch ein Schlafraum war und rechts der große Heuspeicher mit den fensterlosen Lüftungsöffnungen. Für den Heuspeicher entwarf ich ein neues Element von Stahlfenstern in rhythmisch lebendiger Gliederung. Unten, durch den Hang halb verdeckt, der Eingang zum hohen Mühlraum mit zwei darüber angeordneten kleinen Fenstern des Mühlraums mit Einfassungen in Granit. Das Dach ist neu gedeckt mit gemischt originalen und neuen Mönch & Nonne-Ziegeln auf rekonstruierter Dachkonstruktion. Zwei rekonstruierte Kamine für Ölheizung und offenen Kamin im Essbereich. Den ruinösen, teilweise eingestürzten und „zusammengerutschten“ Zustand der Ruine beim Kauf habe ich durch (unsichtbaren) Einbau von Stahlbeton im Bereich der zwei Geschossdecken und umfangreiche Sanierung des Mauerwerks, insbesondere durch Rekonstruktion und Systematisierung im Bereich des Dachs korrigiert |