Christof Seiffert - Altbaurestaurierung & Altbausanierung, Denkmalschutz
 

Wassermühle

Tenno, Trentino
Ende 17. Jahrhundert

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Mühle vor der Restaurierung. Links unser Felix. Auf den ersten Blick ein relativ intaktes Haus. Nur Fenster und Fensterläden scheinen zu fehlen; das Dach könnte renovierungsbedürftig sein. Tatsächlich handelt es sich um eine bereits teilweise eingestürzte und weiter einsturzgefährdete Ruine

Mühle nach der Restaurierung. Einige Pfeiler zwischen den Stahlfenstern ließ ich zur Aufnahme der erhöhten Lasten aus der Dachkonstrukttion verstärkt neu aufbauen. Insgesamt erhöhte ich minimal den Heuspeicher. Die Fassade wurde sichtbar ausgebessert. Fenstereinfassungen der Wohnraumfenster aus rötlichem Verona-Marmor, Fenster und Fensterläden wurden rekonstruiert. In die originalen fensterlosen Lüftungsöffnungen des Heuspeichers ohne Einfassungen baute ich zarte, dunkel gehaltene Stahlfenster ein

Mühle während der Restaurierung. Rohbau fertig gestellt. Auffällig die Fassade, die wie die alte wirkt: Originale Putzreste, frühere und neue Ausbesserungen sind sichtbar. Warum diese ungeschönte Fassade? Restaurierung bedeutet Wiederherstellen des alten Zustands; ob das der ursprüngliche Neuzustand zweite Hälfte des 17.Jahrhunderts oder der Zustand bei Kauf im Jahr 1976 sein sollte, ist Entscheidungssache. Ich habe mich für den jüngeren Zustand von 1976 mit den interessanten geschichtlichen Spuren und ihren ästhetischen Unvollkommenheiten entschieden. In der mittleren Ebene der Eingang zum Wohngeschoss, links davon das Küchenfenster, rechts davon das Fenster zum Durchgangsbereich und Essplatz, ganz rechts Fenster zu einem der zwei Schlafzimmer. Die Fenstereinfassungen aus rötlichem Verona-Marmor mussten rekonstruiert werden. Auffällig das formal belassene Fenster links im Dachgeschoss. Es hat eine rekonstruierte Marmoreinfassung. Die anderen Öffnungen auf dieser Ebene hatten keine. Der Unterschied erklärt sich daraus, dass links noch ein Schlafraum war und rechts der große Heuspeicher mit den fensterlosen Lüftungsöffnungen. Für den Heuspeicher entwarf ich ein neues Element von Stahlfenstern in rhythmisch lebendiger Gliederung. Unten, durch den Hang halb verdeckt, der Eingang zum hohen Mühlraum mit zwei darüber angeordneten kleinen Fenstern des Mühlraums mit Einfassungen in Granit. Das Dach ist neu gedeckt mit gemischt originalen und neuen Mönch & Nonne-Ziegeln auf rekonstruierter Dachkonstruktion. Zwei rekonstruierte Kamine für Ölheizung und offenen Kamin im Essbereich. Den ruinösen, teilweise eingestürzten und „zusammengerutschten“ Zustand der Ruine beim Kauf habe ich durch (unsichtbaren) Einbau von Stahlbeton im Bereich der zwei Geschossdecken und umfangreiche Sanierung des Mauerwerks, insbesondere durch Rekonstruktion und Systematisierung im Bereich des Dachs korrigiert

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