Christof Seiffert - Altbaurestaurierung & Altbausanierung, Denkmalschutz
 

Wassermühle

Tenno, Trentino
Ende 17. Jahrhundert

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Mühle während der Restaurierung. Unten die frisch betonierte, graue Betondecke zwischen Mühlraum und verputztem Wohngeschoss. Die historischen Holzbalkendecken konnte aus statischen Gründen nicht rekonstruiert werden. Über dem verputzten Wohngeschoss ist die Holzbalkendecke bereits ausgebaut. Den kantigen „zentralen Hauptbalken“ zwischen verputztem Wohngeschoss und Heuspeicher, auf dem die Längsbalken der Holzbalkendecke lagen, liess ich aus Gründen der Stabilität erst später ausbauen. Über diesem Balken der ebenfalls verwurmte, durchhängende, runde „zentrale Hauptbalken“ der Dachkonstruktion. Über dem Wohngeschoss der Heuspeicher mit weitgehend unverputzten Natursteinwänden und den in dieser Gegend typischen Lüftungsöffnungen. Reizvoll die offene Dachkonstruktion aus unbehandelten Baumstämmen und sichtbaren Mönch & Nonne-Dachziegeln. Links im Foto ahnt man den starken Knick der Außenwand, wodurch die Spannweite der hier sichtbaren zwei „zentralen Hauptbalken“ verkürzt wurde

Mühle während der Restaurierung. Die Decke zwischen Mühlraum und Wohngeschoss ist bereits betoniert. Es stehen noch die Schubkarren, mit denen wir den Fertigbeton, der vehement über Rutschen den Hang hinter dem Haus herunter kam, eilig verteilen mussten. Im verputzten Wohngeschoss ist an der Querwand der Zugang zur Küche und der bisherige Verlauf der Treppe zum Heuspeicher sichtbar. Hinter dieser Querwand baute ich neben der Küche zusätzlich ein Duschbad und den Heizraum für die neue Ölzentralheizung ein. Die Holzbalkendecke zwischen verputztem Wohngeschoss und unverputztem Heuspeicher im Dachgeschoss ist bis auf den "zentralen Hauptbalken" bereits ausgebaut. Die starke Helligkeit oben rechts zeigt, dass vor dem Zugang zum Schlafraum im Dachgeschoss die gesamte Hausecke und das Dach eingestürzt waren; man sieht "ins Freie". Da das instabile Natursteinmauerwerk weiter auseinander zu brechen drohte, entschied ich mich, den notwendigen Verbund der Außenmauern im Bereich der bisherigen Holzbalkendecken durch Stahlbeton in Form eines tief in die zuvor ausgestemmten Aussenmauern eingebauten Ringankers und über zwei mit dem Ringanker verbundene neue Decken herzustellen. Vereinfacht ausgedrückt: Über Ringanker und Decken in Stahlbeton verband ich die vier Aussenwände zu einer stabilen Einheit

Mühle während der Restaurierung. Wir hatten es gerade geschafft — Ringanker und Decke waren betoniert. Damit war das Gebäude bis zu dieser Höhe nicht mehr einsturzgefährdet. Dass meine Methode, die vier fragilen Außenmauern über Ringanker und Decken in Stahlbeton zu einer (großen) Einheit zu verbinden, richtig war, bewies wenige Tage später ein starkes Erdbeben mit Nachbeben. Vergleichbare Natursteinhäuser in Sichtweite und in der Region stürzten vollständig ein. Die Mühle blieb ohne jeden Schaden

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