Mühle vor der Restaurierung. Detail des vier Meter hohern Mühlraums mit den originalen Stelen aus Granit, auf denen auf starken Holzbohlen vor 300 Jahren das tonnenschwere Mahlwerk rotierte. Unter dem Fenster ein zerbrochener Mühlstein. Das Stroh zeigt, dass hier nach Einstellung des Mühlbetriebs vor etwa 100 Jahren das Vieh untergestellt wurde. Die Mauern der Mühle wurden mit vielen Bruchstücken von Dachziegeln, Natursteinen, je selbst Holzstücken erstellt. Wohl aus finanzieller Not wurde alles vermauert, was man in der Umgebung fand. Dadurch entstanden in der verputzten Natursteinmauer teilweise tiefe Hohlstellen, sichtbar über und um das Fenster, die zum teilweisen Nachgeben der Mauern führten |
Mühle nach der Restaurierung. Teil des Mühlraums. Ich legte den Boden tiefer, um die ungewöhnlich massiven Fundamente der Granitstehlen und damit des Mahlwerks freizulegen und sichtbar zu machen. Neuer Bodenaufbau mit Bodenplatte in Beton, Isolierung gegen drückendes Wasser, Wärmedämmung, Estrich und ruhig verlegtem, eng im Cottoton verfugten Cottoplatten. Um den Charakter des Raums weitgehend zu erhalten, rekonstruierte ich die Balken der originalen Holzbalkendecke unter der neuen Betondecke. Ich mag keine Apliquen ohne Funktion. Dieser Raum jedoch verlangte danach, weil aus statischen Gründen die historische Holzbalkendecke nicht rekonstruiert werden konnte. Rechts ein erhöht aufgemauerter Mühlstein. Die runden Öffnungen zum Mühlrad liess ich rahmenlos verglasen und gegen Einbruch mit einem geschmiedetem Kreuzstab sichern, auch wenn dort nie ein Gitter war. Ein "archaischer" Raum, wie der Heuspeicher, der keine Möblierung verträgt. Ein Architekt hatte mir doch geraten, im Bereich der Granitstehlen eine Bar einzurichten. So weit wie möglich erhaltenes, unangetastetes Zeugnis der Arbeitswelt vor gut 300 Jahren |