Vorgeschichte der Restaurierung
Das Haus wurde mir als Abbruchobjekt angeboten. Ich entschied mich für das Haus wegen der guten Proportionen des Baukörpers. Nachbarn schauten mich nur bei Baubeginn mitleidig an.
Restaurierung
Die Entstellungen des Hauses, zum Beispiel Fensteranordnung, Fassadenisolierung mit Eternitplatten, Eingang mit kleinbürgerlichem Aluminiumvorbau, Sockelverklinkerung aus Plastikimitat beseitigte ich. Die Fensteranordnung richtete ich axial aus und wählte eine barocke Formsprache, wie sie das Dach nahelegt. Die Fassade wurde neu verputzt. Der Eingang wurde historisch rückgeführt. Der Sockel wurde in die Fassade integriert.
Der Keller wurde trockengelegt, die Haustechnik erneuert. Das Dach wurde wärmegedämmt und wieder mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Neu sind die gemauerten Gauben in der barocken Formsprache der 20er Jahre. |
Innen veränderte ich den Grundriß intensiv, was notwendig war, weil die Zimmer eigentlich alle "verkehrt herum" lagen, zum Beispiel das Wohnzimmer zur Straße, das Bad und WC zum Garten. Ich schuf einen Zugang vom neuen Wohnzimmer zum Garten, baute Fenstertüren zur neuen Terrasse.
In der ersten Dachebene entfernte ich innen die kleinbürgerlichen, raumbegradigenden Abmauerungen vor den kaum geneigten Dachschrägen. Dadurch wurden die Räume spannungsvoller und etwas größer. Die jetzt sichtbaren, wenig geneigten Dachschrägen bilden mit den neuen Gauben ein seltenes, reizvolles Stilelement. Den Speicher darüber baute ich zum Atelier über dem ganzen Haus aus.
Das Haus wurde mängelfrei an die Käufer übergeben. Die vom Käufer gemeldeten oberflächlichen Feuchteschäden im Keller konnten durch vermehrte Lüftung über einige Monate behoben werden. Es handelte sich um vorübergehende Baufeuchte. |