Christof Seiffert - Altbaurestaurierung & Altbausanierung, Denkmalschutz
 

Einfamilienhaus

München-Sendling
ca. 1932

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vor der Sanierung vor der Sanierung

Die Fassade war bis auf wenige Putzschäden in Ordnung, Nur die Muster auf der Fassade, die Fenstergitter und die braune Farbe der Fenster im OG und der Hängerinne unterhalb der Dachrinne störten

Fassade und historische Fenster wieder im Originalzustand. Neue Regenrinnen und Regenfallrohre im Zuge Dachneueindeckung. Hängerinne unterhalb der Dachrinne neu verputzt. Gerade noch sichtbar eine der drei neuen Gauben

 

Restaurierung

Das Einfamilienhaus aus den 1930er Jahren war durch Veränderungen stark entstellt worden. Zusätzlich wurde in den 1970er Jahren im Erdgeschoss ein Anbau für ein großes Wohnzimmer und Büro hinzugefügt. Die Auftraggeber wollten nach dem Erwerb, dass ich das Haus mit seinem stimmigen Grundriss in den ruhigen Originalzustand zurückführe und den in den Proportionen mißglückten Anbau korrigiere.

Die Fassade, der Grundriss, die Treppe, Kastenfenster, profilierten Türen, Pitch-Pine-Dielenböden und Heizkörper der 1930er Jahre konnten erhalten werden, wurden überarbeitet. Nur zwei nebeneinander liegende kleine Bäder baute ich zu einem großen, klassischen Bad der 1930er Jahre zurück, mit Solnhofener Platten am Boden und weißen Wandfliesen, wie sie damals verwendet wurden. Die Toilette im EG wurde vergrößert, die Haustechnik komplett erneuert. Das umausgebaute Dachgeschoss bereitete ich durch Einbau von drei Gauben, Wärmedämmung und neue Dachdeckung, jetzt mit klassischen Biberschwanzziegeln und Anschlüssen für Heizung und Sanitär für den späteren Ausbau vor.

Beim Anbau waren die Fenstertüren des Wohnzimmers und Büros zum parkähnlichen Garten zu niedrig. Deren dunkelbraune Farbe und das niedrige Vordach verstärkten den gedrückten, dunklen Eindruck. Ich entwarf die beiden bodentiefen Öffnungen zum Park wieder im Stil der 1970er Jahre, jedoch breiter und höher, mit veränderter Gliederung, weiß lackiert: im Wohnzimmer 6.00 m x 2,50 m, im Büro 3.50 m x 2,50 m. Beide Räume wirken jetzt einladend hell. Der Bezug zum Park ist hergestellt. Von der großen Küche im straßenseitig gelegenen Teil des Einfamilienhauses geht der weite Blick durchs Esszimmer im gleichen Haus, durchs große Wohnzimmer im Anbau in den Park. Im Ergebnis harmonisieren jetzt trotz unterschiedlicher Architektursprache reizvoll Haus und Anbau.

 

Der Boden und die Außenwände des nicht unterkellerten Anbaus waren entsprechend der Bauzeit unzureichend gedämmt. Nach Abbruch des Bodenaufbaus bis zum Rohbeton kam der übliche Aufbau mit Schweißbahn, Wärmedämmung und hier auch Fussbodenheizung unter neuen Holzdielen. Die Auftraggeberin hatte mir gesagt, dass sie mit ihren Kindern auf dem Fußboden sitzen und in die Parklandschaft schauen will. Die Fassade nur des Anbaus wurde wärmegedämmt.

Die Zusammenarbeit zwischen den Auftraggebern, meinem aufmerksamen, perfekten Bauleiter und mir war freundschaftlich gut. Besonders angenehm war die gleiche ästhetische Wellenlänge mit den kunstsinnigen Auftraggebern sowie der unkomplizierte Umgang, was zu Zeitersparnis bei mir und Kostenersparnis bei den Auftraggebern und zur üblichen mängelfreien Übergabe führte. Diese Restaurierung hat Freude bereitet. Im Ergebnis ein Haus mit dicken, soliden Mauern, weiträumigen Zimmern mit klarem Zuschnitt, stimmigem Treppenaufgang, mit einer gelassenen Eleganz, wie es sie früher gab. Ein Haus, das man nicht durch ein neues ersetzt, sondern behält, restauriert und wartet.

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