Christof Seiffert - Altbaurestaurierung & Altbausanierung, Denkmalschutz
 

Einfamilienhaus

München-Nymphenburg
1936

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Haus vor der Restaurierung Haus nach der Restaurierung

Haus vor der Restaurierung sieht gar nicht mal so schlimm aus. Störend nur die sprossenlosen Kunststoff-Fenster und links über dem Anbau eine kleinbürgerliche Betonfertigteil-Brüstung, ein eckiger Garagenzugang neben einem Rundbogen

Haus nach der Restaurierung. Die Fensterstürze wurden höher eingebaut. Großzügiger gestaltete Fenster der 30er Jahre, große Doppelgaube mit Dachterrasse zum Süden. Gaube zum Osten. Neue Biberschwanzdeckung. Neuer Außenputz. Neue klassische Einfriedung

Vorgeschichte der Renovierung

Ich kaufte das renovierungsbedürftige Haus in bester Lage Nymphenburgs, obwohl der ästhetische Zustand einen enormen Aufwand erforderte. Das Haus hatte einen 23 Meter langen, eingeschossigen Anbau, der vom Fundament bis zum Dach erneuert werden mußte, nicht zuletzt deshalb, damit das Baurecht erhalten blieb.
Die Alternative zum Erhalt des Ensembles war Abriß und Neubau eines renditegünstigen Wohnblocks, der den Nachbarn den Blick in den großen Garten zerstört hätte. Verständlicheweise waren die Nachbarn erleichtert, daß ich das Ensemble erhalten wollte.

Restaurierung

Das Dach des Haupthauses war ein Speicher. Um wertvollen Wohnraum zu bekommen, wurde das Dach mit großzügigen Gauben auf allen Seiten mit enormem statischen Aufwand zu einer Wohnung mit einem etwa 60 qm großen Raum über dem ganzen Haus, Küchenanschlüssen und Duschbad ausgebaut.

Der Grundriß in den unteren Geschossen wurde großzügig verändert. Auch die Fenster, die im ursprünglichen Zustand drückend waren, wurden in ihren Proportionen durch Höherlegen der Stürze lichter gestaltet.
Im Haus hatte offensichtlich eine Fliesenmanie, nicht nur der Menge nach, sondern auch nach Mustern, geherrscht. Die Fliesen besetzten teils schon die Decken. Das ganze Haus war eigentlich inklusive Anbau und Keller befliest. Die Fliesen wurden teuer entfernt.

Garage und Anbau mußten von den architektonischen Verfremdungen der 60er Jahre befreit werden. Der Anbau mußte vollständig neu gebaut werden, weil - kaum zu glauben, aber mit der Nachkriegssituation zu erklären – keine Fundamente vorhanden, sondern bloß Betonplatten unterlegt waren. Ich plante einen drei Meter hohen, 23 Meter langen Raum mit zehn gleichmäßigen Fenstertüren zum Garten und Oberlichtern im Flachdach.
Bei diesem unglaublichen Aufwand wären Abriß und Neubau erheblich einfacher und kostengünstiger gewesen. Um das Baurecht zu erhalten, mußte ich abschnittsweise Fundamente unter das abgestützte Gebäude bauen, bevor ich abschnittsweise auch das Gebäude selbst nach und nach neu baute.

Wie üblich wurden im Haus und Anbau Fenster, Türen, Böden, Putz und Haustechnik erneuert.

Die Restaurierung und die Erneuerung des Anbaus dauerte elf Monate. Mängel gab es bei Übergabe an den Mieter keine. Etwa vierzehn Jahre später stellte sich heraus, daß ein Abflußrohr nicht durchs Dach ins Freie geführt worden war. Dies mußte korrigiert werden.

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