Mühle nach der Restaurierung. Die archaische Arbeitswelt des Mühlraums habe ich so weit wie möglich belassen. Um die intelligent angeordneten, gewaltigen Fundamente der acht handgehauenen Granitstehlen, die die tonnenschweren, rotierenden Mühlsteine trugen, als Teil des Arbeitsprozesses sichtbar zu machen, senkte ich den Boden ab. Die Granitstehlen mit verschiedenen handgehauenen Einkerbungen und Öffnungen ließ ich so, wie ich sie vorgefunden habe. Rechts der Eingang mit neu gefertigter Tür nach historischen Vorgaben, jedoch mit Glas. Ich wollte zusätzliches Licht im ursprünglich spärlich belichteten Arbeitsraum. In die drei Lüftungsöffnungen baute ich filigrane Stahlfenster wie im Heuspeicher ein, die den bislang fensterlosen Lüftungsöffnungen optisch nahe kommen. Links neben der Eingangstür der einzige intakte Mühstein, den ich leicht erhöht aufstellte. Die Rekonstruktion der Holzbalkendecke war wegen der instabilen Aussenwände aus statischen Gründen nicht möglich. Um dem ursprünglichen Charakter der Holzbalkendecke nahe zu kommen, rekonstruierte ich unter die Betondecke „wenigstens“ den massiven Hauptbalken und die Längsbalken. Da dieser Raum keine Möblierung zulässt, installierte ich einen flachen Röhrenradiator als Heizung und Sitzbank. Eng verlegter Cottoboden mit im Cottoton eingefärbten Fugen. Rekonstruierter Verputz der Wände, krumm und schief, wie Mauern und Verputz es historisch vorgaben. Ich hatte anfangs Mühe, die Maurer mit den Worten „tutto come prima“ zu bewegen, die Wände in der historisch vorgefundenen Art und nicht nach den Vorgaben von 1975 modern, perfekt, mit geraden Putzkanten auszuführen |