Die Villa Romenthal wurde 1901 im Stil der italienischen Renaissance als Teil des Gutes Romenthal im Landschaftsschutzgebiet am Rande von Dießen am Ammersee im Auftrag von Graf und Gräfin von Schaumburg gebaut. Architekt war Karl Vent aus München. Die Villa liegt leicht erhöht mitten in einem alten Park. Park und Villa bilden eine selten harmonische Einheit von Natur und Architektur. Romenthal gehörte ursprünglich zum Kloster der Augustiner-Chorherren von Dießen, die dort die Rokokokapelle von Johann Michael Fischer, einem der bedeutendsten Architekten des süddeutschen Spätbarock bauen ließen. Von dieser Vorgeschichte bezieht Romenthal seine großartige Wirkung.

Konkretisiert wird die Wirkung auch durch die Architektur der Villa, durch ihren historischen, heute kaum mehr erreichbaren Sinn für Formen, Material und Proportionen, durch die kunstvoll komponierten Fassaden, die Maße und Fluchten der Räume, die massiven Parkettböden, durch das damals avantgardistische Glashaus in filigraner Stahlkonstruktion in Fortsetzung des Speisesaals mit Blick zum See, die zwei großen, mit Renaissancegeländern geschmückten Treppenhäuser, durch den Detailreichtum von verzierten Kastenfenstern und Kassettentüren. Das historische Lebensgefühl wird durch das moderne Dachatelier spannungsvoll bereichert. Überraschend die hellen und sonnigen Gewölberäume im Erdgeschoss mit Seeblick und doppelflügeligen Türen zum Park.

Originalentwürfe

Plan über Erbauung einer Villa für Ihre Erlaucht frau Gräfin von Schaumburg auf dem Gute Romethal am Ammersee

Historische Ost-Ansicht

Historische Nord-Ansicht

Historische West-Ansicht

Historische Süd-Ansicht

Historischer Grundriss Erdgeschoss/Hochparterre

Historischer Grundriss Obergeschoss

Historischer Schnitt

Christoph Seifert, Dießen am Ammersee, Germany, Deutschland